Elektronisches Schlagzeug kaufen – der Ratgeber
Es können viele Gründe dafür sprechen ein elektronisches Schlagzeug zu kaufen. Einer der Hauptgründe ist oft die eigene Wohnsituation. Wohnt man beispielsweise in einem Mietshaus und hat nicht die Möglichkeit einen extra Proberaum zu mieten, ist ein elektronisches Schlagzeug oft die einzige Möglichkeit. Neben den E-Drums Empfehlungen findest du auf dieser Seite alles rund um das Thema elektronisches Schlagzeug.
Wichtig hierbei ist vor allem das Spielgefühl und der Sound des Schlagzeugs. Bei einem E-Schlagzeug wird der klang eines echten akustischen Drumsets simuliert. Bei billigen beziehungsweise qualitativ minderwertigen Produkten gelingt das nicht immer. Deshalb empfehle ich beim Kauf nicht all zu sehr zu sparen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verarbeitung der Drumpads. Diese sind entscheidend für das Spielgefühl.
Top Empfehlungen im Bereich elektronisches Schlagzeug
Die Bestandteile eines elektronischen Schlagzeugs
Ähnlich wie ein akustisches Schlagzeug besteht ein E-Drumset aus vielen Einzelteilen. Ein wesentlicher Unterschied ist das mitgelieferte Soundmodul. Dies ist sozusagen der Computer des E Schlagzeugs. Hier werden alle einzelnen Kabel angeschlossen und sind alle Sounds hinterlegt. In der Regel enthält ein elektronisches Schlagzeug folgende Bestandteile:
- Bass Drum Pad
- Snare Mash/Drum Pad
- 3x Tom Mash/Drum Pads
- Hi-Hat Pad
- Hi Hat Fußmaschine
- Crash/Ride Becken Pads
- Bass Drum Pedal
- Sound Modul
Je nach Preis und Hersteller variieren oft die mitgelieferten Einzelteile. Die oben aufgeführten Bestandteile sollten allerdings mindestens im Lieferumfang enthalten sein. Oft sieht man anstelle von drei Tom Pads vier order mehr.
Elektronisches Schlagzeug kaufen – worauf sollte geachtet werden?
Ein gutes elektronisches Schlagzeug erkennt man hauptsächlich am guten Klang. Doch es gibt noch weitere Kriterien auf die Du beim Kauf achten solltest. Ich habe schon viele enttäuschte Gesichter gesehen, als irgendein billiges E-Drumset gekauft wurde, ohne sich vorher ausreichen zu informieren. Ein E-Drumset ist ein komplexes elektronisches Instrument. Es sollte auf keinen Fall an der falschen Stelle gespart werden.
Ein E-Drumset ist ein komplexes elektronisches Instrument.
Wie bereits erwähnt, sollte das Kernelement bei der Kaufentscheidung der Sound des Schlagzeugs sein. Ein E-Drumset simuliert den komplexen Sound eines akustischen Schlagzeugs. Viele billige Drumsets schaffen das leider nicht und sind nur mit billig klingenden Sounds versehen. Ein weiteres wichtiges Kriterium im Bereich des Drumsounds ist die Dynamik. Wenn Du beispielsweise leichte Schläge auf das Pad ausübst sollte der Sound auch leiser klingen. Wenn du mit voller Wucht auf das Pad haust sollte ein lauter Klang erzeugt werden. Je mehr dynamische Stufen du zwischen diesen zwei extremen hast, desto besser ist die Dynamik des Drumsounds.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Verarbeitung des elektronischen Schlagzeugs. Nur ein gut verarbeitetes Drumset ist auch stabil und behält die Positionen der einzelnen Trommeln beim Spielen. Auch sollten alle Streben und Halterungen stabil verarbeitet sein.
Neben den Sound und der Verarbeitung des Schlagzeugs spielt auch der Hersteller eine große Rolle. Dieser hat eine wesentliche Auswirkung auf die vorher genannten Kriterien. Renommierte Hersteller schöpfen aus jahrelanger Erfahrung in diesem Bereich. Einer der besten Hersteller im Bereich elektronische Instrument ist Roland. Diese Firma stellt schon seit vielen Jahren elektronische Instrumente her und kann aus vielen Jahren Erfahrung schöpfen.
Hier nochmal zur Übersicht die wichtigsten Faktoren beim Kauf eines elektronischen Schlagzeugs:
- Klang des Schlagzeugs (dynamische Pads – gutes laut/leise Verhältnis)
- Verarbeitung beziehungsweise Qualität
- Hersteller – handelt es sich um ein renommierten E-Drums-Hersteller
- Ausstattung – es sollten alle wichtigen Bestandteile im Lieferumfang enthalten sein
Grundsätzlich empfehle ich – wenn möglich – immer ein akustisches Schlagzeug
Leise üben mit einem E-Schlagzeug?
Wie bereits erwähnt ist auch die Lautstärke eines E-Drumsets nicht zu unter
schätzen. Ich habe schon oft von Schülern gehört, dass Sie nach kurzen Wochen Probleme mit dem anfänglich so toleranten Nachbarn bekommen haben.
Wie soll ich dann Schlagzeug üben ohne den Nachbarn zu verärgern?
War das nicht genau der Grund warum wir uns für ein E-Drumset entschieden haben?
Keine Angst. Es gibt viele Tricks die Abhilfe schaffen und ein leises Üben mit einem elektronischen Schlagzeug ermöglichen. Was ich jedem E-Drumset Besitzer empfehle ist der Einsatz einer Trittschalldämmung. Diese kann man auch ohne große Mühe selbst bauen. Es gibt zwar auch professionelle Ausführungen aber eine selbst gebaute Trittschalldämmung tut es auch am Anfang.
Trittschalldämmung für E Drumsets
Eines der Hauptargumente ein E-Drumset zu kaufen, ist die Möglichkeit leise üben zu können. Doch wie bereits erwähnt, entstehen selbst bei hochwertigen Sets gewisse Spielgeräusche. Hauptsächlich werden diese durch das Spielen auf dem Bass-Drum Pedal beziehungsweise Hi-Hat Pedal erzeugt. Hierfür gibt es spezielle Trittschalldämmung. Diese kann entweder selbst gebaut werden (siehe hier) oder in einem Musikfachhändler erworben werden. Bei Thomann gibt es beispielsweise eine Noise Podium für ca. 398€. Ein weiterer Auslöser für Spielgeräusche sind die Pads des E-Drumsets. Bei qualitativ minderwertigen Drumsets können diese sehr laut sein. Ich empfehle daher ein E-Drumset mit Mesh-Heads zu kaufen.
Unterschied zwischen Mesh-Head-Pads und normalen Pads?
Eine der wesentlichen Gründe warum ich das Roland TD11K als Top-Empfehlung ausgewählt habe ist die Tatsache, dass die Snare ein so genanntes Mesh-Head-Pad besitzt. Diese sehen auf dem ersten Blick aus wie ein normales Schlagzeugfell bestehen aber aus einem Netzgewebe und sind so gut wie lautlos beim Anspielen. Ein weitere Vorteil ist, dass man diese auch ohne große Probleme austauschen kann, sollte das Mesh-Head nach einiger Zeit Gebrauchsspuren aufweisen. Das wichtigste allerdings ,im Vergleich zu normalen Gummi-Pads, ist die Schonung der Gelenke. Gummi-Pads haben zwar einen guten Rebound (das Zurückprallen der Sticks nach einem Schlag) allerdings spürt man die harte Oberfläche nach einer weile spielen in den Handgelenken. Mesh-Heads dagegen sind weicher zu spielen und schonen somit die Gelenke. Bei sehr hochwertigen elektronischen Schlagzeugen werden sogar die Toms mit Mesh-Head-Pads ausgeliefert.
Das Soundmodul
Das Herz jedes E-Schlagzeugs ist das mitgelieferte Soundmodul. Hier wird von jedem Pad ein Kabel verbunden, um den eigentlichen Schlagzeugsound zu erzeugen. Die Qualität der verwendeten Software ist entscheidend für den Klang des elektronischen Schlagzeugs. Neben der Sounderzeugen bietet das Soundmodul weitere hilfreiche Funktionen:
- ein Metronom, um an deinem Timing in unterschiedlichen Tempi zu üben
- Aunfahmemöglichkeit, um dein Spielen im Nachhinein zu analysieren
- vorinstallierte Tracks, um mit einer virtuellen Band zu spielen
Gerade Punkt drei ist eine besondere tolle Eigenschaft eines E-Schlagzeugs bei dem ein herkömmliches akustisches Schlagzeug nicht mithalten kann. Sogenannte vorinstallierte Playalongs sind Musikstücke bei dene das Schlagzeug weggelassen wird. Es fühlt sich also für dich an als würdest du bei einer echten Band mit trommeln.
Einige Module – wie beispielsweise bei dem Roland TD-11K* – haben eine USB-Schnittstelle, um dir das exportieren deiner Aufnahme oder das Einspielen neuer Tracks zu ermöglichen. Des Weiteren kannst du das Modul über den USB-Anschluss mit deinem Computer verbinden, um beispielsweise neue Sounds auf deinem E-Drumsets zu laden.
Üben auf einem elektronischen Drumset
Ähnlich wie bei einem akustischen Schlagzeug ist das richtige Üben entscheiden für den schnellen Erfolg auf dem Instrument. Ob Du das Instrument dir autodidakt beibringen möchtest, oder zu einem Schlagzeuglehrer gehst bleibt natürlich dir überlassen. Heutzutage findest du zahlreiche Literatur zum Thema Schlagzeug spielen auf Amazon und Co. Auch auf YouTube gibt es mittlerweile etliche Tutorials.
Eine Besonderheit beim elektronischen Schlagzeug ist das Soundmodul. Mit Hilfe dieses Moduls kannst du beispielsweise mit sogenannten Play-Alongs spielen. Dies sind Musikstücke ohne eine Drumspur. Eine weitere tolle Übungsmöglichkeit ist das Einsetzen eines Metronoms. Gerade am Anfang ist es schwierig das Tempo beim Spielen zu halten. Ein Metronom gibt dir das Tempo vor und Du behältst das gleiche Tempo während dem Spielen.
Üben mit Metronom und Musik ist besonders wichtig, um sein musikalisches Gehör auszubilden!
Neben dem Metronom und den Play-Alongs solltest Du dich auch regelmäßig beim Spielen aufnehmen. Das ist bei einem elektronischen Schlagzeug besonders einfach. Nahezu jedes Soundmoduls eines E-Drumsets bietet die Möglichkeit dein Spielen aufzunehmen. Nach den ersten Wochen Üben solltest Du auch unbedingt deine ersten Takte jemanden Vorspielen und ein Feedback einholen.
Hier in Kürze meine Tipps zum erfolgreichen Schlagzeugüben auf einem E-Drumset:
- übe mit einem Metronom
- übe mit Play-Alongs zur Musik
- nehme dich mit Hilfe des Sound-Moduls beim Spielen auf
- spiele jemand anderen deine ersten Grundtakte vor
Die Geschichte des elektrischen Schlagzeugs
Die Zeiten das ein elektronisches Schlagzeug so aussieht wie auf dem nebenstehenden Foto sind vorbei. Die erste Versuche ein elektronisches Drumset zu bauen wurden von keiner geringeren Band als Kraftwerk unternommen. Allerdings hatte das sehr wenig mit den heutigen E-Drumsets zu tun.
Neben diesen ersten Gehversuchen beginnt die eigentliche Entstehungsgeschichte in den frühen 80er Jahren. Der Hersteller Simmons mit den bekannten sechseckigen Drumpads war einer der ersten kommerziellen Hersteller. Live wurde das E-Drumset vor allem durch Künstler wie Phil Collins, Steve Negus und Kraftwerk verwendet.
Seit den 90er Jahren gab es ein Wiederaufleben der elektronischen Drumszene als sich Hersteller wie Yamaha und Roland diesem Thema widmeten. Drum-Pads bekamen teilweise Felle, um das Rebound-Verhalten einer echten Trommel nachzuahmen. Des Weiteren wurden die mitgelieferten Soundmodule immer besser und konnten ein großen Umfang an unterschiedlichen Drumsounds erzeugen (Quelle: Wikipedia).
Hybrid Drums
Eine weitere Ausführung beziehungsweise Typ von Schlagzeug ist das sogenannte hybride Schlagzeug. Wie der Name vermuten lässt, wird hier ein akustisches Schlagzeug mit elektronischen Komponenten erweitert. Gerade in den letzten Jahren wurden diese immer mehr eingesetzt. Das liegt vor allem an der immer mehr elektronisch klingenden Musik. Mit einem reinen akustischen Schlagzeug lassen sich viele Sounds nicht mehr so einfach darstellen.
Hier wird dann ein akustisches Schlagzeug mit E-Drum-Pads, Trigger oder anderen Sensoren erweitert. Die vorher aufgenommenen Studiosounds lassen sich dann optimal zu dem akustischen Sound ergänzen.
E-Drum-Pads
Diese haben wir bereits im Kontext von elektronischen Schlagzeugen angesprochen. Bei einem hybriden Schlagzeug werden hier in der Regel nur einzelnen Pads (1-2 Pads) verwendet. Über ein Soundmodul können dann Sounds eingespielt werden. Du kannst allerdings auch Sounds über die Pads an einen Rechner triggern.
Trigger
Eine weitere Variation ist die Verwendung von Drum-Trigger. Diese werden auf den Toms, Snare oder Bass-Drum befestigt. Ein kleiner Sensor nimmt die Schwingung des Fells ab und setzt die analogen Schwingungen in ein digitales Signal um. Ähnlich wie bei den E-Drum-Pads lassen sich so Sounds über ein Soundmodul oder einen Laptop ausführen. Der große Unterschied zu einem herkömmlichen Drum-Pad ist, dass Du auch den akustischen Sound beim anschlagen hörst. Du kannst also deinen natürlich Klang deiner Instrumente mit einem anderen Sound Layern.